ferien

mein 30. lebensjahr habe ich mit einer woche ferien auf lanzarote begonnen. es war warm, entspannend, sonnig, ruhig, sandig und sehr erholsam.
es waren bade- und familienferien - was mich zur frage bringt, ob 30-jährige typischerweise andere ferien machen als jüngere (oder ältere) menschen und von welchen faktoren die ferienwahl denn abhängt. 
leider findet sich im netz dazu nicht auf anhieb eine statistische übersicht. betrachte ich das ferienverhalten meines erweiterten freundeskreises, erkenne ich folgende grundtypen (frauen sind jeweils mitgemeint):


- typ "still gelegter weltenbummler": mit 20 nur per mail erreichbar. der "still gelegte weltenbummler" war zu jener zeit ständig unterwegs und eroberte die welt (tat er es wirklich?). im hafen legte er an, um das leben in der schweiz kurz und kritisch zu betrachten, etwas geld zu verdienen und dann auf neue reisen zu entschwinden. der "still gelegte weltenbummler" hat dann doch irgendwann geankert; in der ausbildung, im job, in der liebe. mit 30 nun droht er etwas verrostet zu sein. ob er noch seetauglich ist?


- typ "ich reise, aber nicht alleine": dieser typ entdeckt die welt zwischen 20 und 30. er schnappt sich für zwei wochen oder zwei monate die beste freundin, den kumpel aus kinderjahren, den partner oder ein geschwister und entdeckt die welt. dabei liegen neuseeland und australien seit jeher im trend, dicht gefolgt von allen südamerikanischen staaten. einzelne dieser länder lassen sich mit hilfe von typ "ich reise, aber nicht alleine" und seinen foto-abenden etwas näher kennen lernen und mit glück sogar auf der weltkarte eintragen. es sind foto-abende, an denen typ "still gelegter weltenbummler" feststellt, dass er nie einen solchen durchgeführt hat (grund: foto-flut, gestohlene kamera oder zu kurzer schweiz-aufenthalt zwischen den reisen) und alle anderen reiselust zu verspüren beginnen (grund: fotos von lebensbejahenden einwohnern, anekdoten und strahlendes lachen der gereisten, langeweile im eigenen leben).


- typ "ferien": dieser typ überlegt sich ein jahr im voraus, wohin er in die ferien fahren wird. er wählt destinationen wie elba, die provence, das südtirol oder mallorca ("nebst dem ballermann ist das eine wunderschöne insel!"). manchmal macht er auch eine städtereise. er ist gerne zu hause und freut sich sehr über zwei wochen kulissenwechsel; mehr braucht dieser typ nicht! von seinen ferien entsteht im monat nach seiner rückkehr ein fotoalbum. interessanterweise hat sich sein ferienverhalten zwischen 20 und 30 kaum verändert; allerhöchstens hat er es an den lebensumständen angepasst (mehr geld, kinder, etc.)


um den 30. geburtstag herum scheinen lange reisen nicht im trend zu liegen. zur zeit weilt in meinem erweiterten freundeskreis niemand länger als eine gewöhnliche zweibisdreiwochen-feriendauer im ausland. 
interessanterweise aber gibt's da s. sie hatte den mut, mit ihrem mann und ihrem kleinen jungen abenteuerlich nach london aufzubrechen, seines jobs wegen. für ein jahr.
möglicherweise gehen 30-jährige kurz und unspektakulär in die ferien, um im gegenzug solch grosse abenteuer in betracht zu ziehen?


was meint ihr? haben ferienentscheidungen etwas mit dem alter zu tun? was ist typisch 30?